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Bildung/Kultur - Museen/Ausstellungen
Samstag 06.11.2021 14:00 Uhr
"Der geteilte Picasso" im Museum Ludwig
(Event-Leitung)
Anmeldung möglich ab: 01.10.2021 18:00 Uhr
Stornofrist: 25.10.2021 18:00, kostenfreie Stornierung hier...
Der Künstler und sein Bild in der BRD und der DDR
Was verbinden wir mit Pablo Picasso? Und was haben die Deutschen der Nachkriegszeit mit ihm verbunden, als sein Ruhm auf dem Höhepunkt war? Weitaus mehr als wir: Das ist der Hauptgedanke dieser Ausstellung, die an eine vergessene Breite, Spannung und Produktivität der Aneignung erinnert. Nicht nur um den Künstler geht es hier, sondern um sein Publikum, das sich im kapitalistischen Westen und im sozialistischen Osten Picassos Kunst denkbar verschieden zurechtlegte. Der deutsche Picasso war ein geteilter und zerteilter, aber die Teilung beflügelte auch die Mitteilung: Weil jeder diese Kunst befragte, hatte sie allen etwas zu sagen.
Die Ausstellung zeigt politische Werke, etwa das Gemälde Massaker in Korea (1951) aus dem Pariser Musée Picasso. Neben sie treten rund 150 Exponate, die Picassos Werk in seinen Wirkungen spiegeln: Ausstellungsansichten, Plakate und Kataloge, Presseberichte, Briefe, Akten, Filme und Fernsehberichte, außerdem ein Theatervorhang aus dem Berliner Ensemble, auf den Bertolt Brecht "die streitbare Friedenstaube meines Bruders Picasso" malen ließ.
Picasso eignete sich als Galions- und Projektionsfigur in beiden Systemen und beiden deutschen Staaten. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs, unterstützte Befreiungskämpfe und Friedenskongresse. Aber er lebte im Westen und ließ es zu, dass die bürgerliche Kritik ihn zum unpolitischen Genie, zum "Geheimnis Picasso" stilisierte. Welche Werke wurden im Sozialismus, welche im Kapitalismus gezeigt? Wie wurde Picasso vermittelt? Sah der Westen die Kunst, der Osten die Politik? Was sah der Künstler selbst? Der geteilte Picasso untersucht das Bild, das sich hüben und drüben aus Picassos Bildern machen ließ. Einen Schwerpunkt bildet die Picasso-Sammlung von Peter und Irene Ludwig, noch heute eine der umfangreichsten. Als die Ludwigs Teile davon der DDR zur Verfügung stellten, vervielfachten sie den dortigen Bestand.
Wir besichtigen die Ausstellung mit einer eigenen einstündigen Führung (Beginn 14:15 Uhr) mit Headset.
Es gilt aktuell 3-G für die Veranstaltung und Maskenpflicht, bei einer Beschränkung auf 15 Personen (Stand 6.10.2021).
Veranstaltungsort/Treffpunkt:
Museum Ludwig, Foyer vor der Kasse, Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Bahn, S-Bahn, U-Bahn bis "Dom/Hauptbahnhof";
Parkhäuser: Am Dom/Groß St. Martin