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Bühne - Theater/Schauspiel
Sonntag 01.03.2020 19:30 Uhr
Freies Werkstatt Theater: Der Nazi und der Friseur
(Event-Leitung)
Stornofrist: 14.02.2020 12:00, kostenfreie Stornierung hier...
Der Nazi, der sich selbst zum Juden macht: Edgar Hilsenraths Romangroteske, die in deutscher Sprache erstmals 1977 in Köln erschien, nimmt eine verstörende Erzählperspektive ein. Max Schulz, gelernter Friseur, macht in den 1930-er Jahren Karriere in der SS. Als Wachmann eines Konzentrationslagers tötet er mit eigener Hand seinen jüdischen Schulfreund Itzig Finkelstein und dessen ganze Familie. In der Nachkriegszeit nimmt er Itzigs Identität an, um sich der Verfolgung zu entziehen, und wandert nach Palästina aus. Max-Itzig, der Massenmörder, bringt es dort zum Untergrundkämpfer für den Staat Israel und zum geachteten Besitzer eines Friseursalons. Hilsenraths Provokation, die Shoah aus der Sicht eines Täters zu erzählen, hat an Wirksamkeit nichts eingebüßt. Die Doppelgestalt des Massenmörders, der in die Haut seines Opfers schlüpft und davonkommt, rührt an Grundfragen von Ethik, Moral und Schuld.
Judith Kriebel inszenierte am FWT „Deutlich weniger Tote“ (2013).
Vorstellungsdauer ca. 100 Minuten. Keine Pause
Beginn 20 Uhr.
Veranstaltungsort/Treffpunkt:
FWT Freies Werkstatt Theater, Zugweg 10, 50677 Köln
Bahn 15 und 16, Bus 106, 132, 133 und 142 Haltestelle Chlodwigplatz, dann Bonner Str. stadtauswärts bis Zugweg